Wohnimmobilien

Wohnimmobilien stellen den größten Anteil am griechischen Immobilienmarkt dar. Die in den sechziger Jahren entstandene Notwendigkeit der Unterbringung von großen Bevölkerungsgruppen in Verbindung mit dem Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten des damaligen Bankensystems führten zu einen Aufschwung des Wohnimmobilienmarktes durch das sog. „Griechische Bauherrenmodell“. Hierbei erhält der Grundstückseigentümer vom Bauunternehmer als Gegenleistung für die Zurverfügungstellung des Grundstücks einen Eigentumsanteil an den hierauf zu errichtenden Wohnungen. Dies führte bis zum Jahre 2007 zur Bildung eines Bestandes von 200.000 bis 250.000 an neu errichteten Wohnungen.

 

Durch das „Bauherrenmodell“ befindet sich ein Wohngebäude in Griechenland anders als in anderen europäischen Staaten selten in einer Hand; eine Tatsache, die die Verwaltung in vielen Fällen schwierig gestaltet. Ein volkswirtschaftlicher Vorteil des

„Bauherrenmodells“ ist allerdings der hohe Wohneigentumsanteil, der in Griechenland 80,1% beträgt.

 

Der Markt für Wohnimmobilien in Griechenland kann grundsätzlich in folgende Gruppen unterteilt werden:

 

1. Altbauten

 Auch in Griechenland sind die denkmalgeschützten, meist neoklassizistischen Gebäude sehr beliebt, insbesondere wenn sich diese in sicherer und ruhiger Lage im Stadtzentrum befinden. Der Erwerb solcher Gebäude ist aufgrund des sehr geringen Bestandes und daraus folgend auch des sehr beschränkten Angebots eher selten. Abgesehen von den renovierten neoklassizistischen Wohngebäuden gibt es auch solche, die abgerissen und vollständig neu errichtet wurden und somit aktuellen Bauvorgaben entsprechen. In jedem Falle ist beim Erwerb denkmalgeschützter Gebäude besondere Vorsicht geboten und die Mitwirkung spezialisierter Bauingenieure erforderlich.

 

2. Mehrfamilienhäuser aus der Zwischenkriegszeit

Auch diese Gebäude stehen i.d.R. unter Denkmalschutz und befinden sich in zentralen Athener Stadtteilen (z.B. Kolonaki, Neapoli, Kypseli, Patissia). Ihr architektonischer Wert genießt inzwischen nicht nur unter Fachleuten Anerkennung. Aufgrund der hohen Decken, geräumiger Grundrisse und sehr attraktiver Eingangsbereiche werden diese Immobilien oftmals nicht nur als Wohnraum, sondern auch gewerblich, z.B. als Architekturbüros, Arztpraxen oder Anwaltskanzleien genutzt.

 

3. Neuere Mehrfamilienhäuser

Das Gros der Mehrfamilienhäuser der großen griechischen Stadtzentren wurde in den 70er Jahren errichtet. Mehrfamilienhäuser nach den 80er Jahren und insbesondere nach den 90er Jahren zeichnen sich durch erhöhte Erdbebensicherheit aus.

 

Bei Mehrfamilienhäuser, die ab 1990 errichtet wurden, sollten Käufer insbesondere auf Verstöße gegen Bauvorschriften und gegebenenfalls vorliegende Nutzungsänderungen achten. Bei Mehrfamilienhäusern ab dem Jahr 2000 rückt auch die Wärmeisolierung und allgemein die Energieeffizienz von Gebäuden in den Vordergrund. Hierzu installieren Bauunternehmer Doppelfenster, Gasheizungssysteme, Solarboiler und z.T. auch Photovoltaiksysteme zur Erreichung höherer Energieeffizienz und Nutzung von Einspeisevergütungen.

 

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